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Die Nationalbibliothek von Belarus (russ. Национальная Библиотека), welche am 15. September 1922 gegründet wurde, ist die wichtigste und universelle wissenschaftliche Bibliothek von Belarus (Weißrussland).

Das Gebäude ist ein so genannter Rhombokubooktaeder, welcher Umgangssprachlich auch "Diamant" genannt wird, ist 73,7m hoch und besteht aus 23 Stockwerken. Die Gesamtfläche des Gebäudes beträgt 113,7 tausend Quadratmeter und hat ein Bauvolumen von 421,6 tausend m³. Der Neubau ist mit einen automatischen Literatur-Ausgabesystem Namens Telelift ausgestattet, welches aus Einschienenhängebahnen mit Container mit einer Tragfähigkeit von 5-10 kg besteht. Die Beleuchtung des Gebäudes ist ein 1985 m² großer Multi-Color-Screen (auch Medienfassade genannt) auf Basis von LED-Clustern, welcher sich täglich nach Sonnenuntergang bis Mitternacht einschaltet. Das Lichtspiel und die Muster auf der Fassade ändern sich dabei stets und alltäglich.


Die Nationalbibliothek von Belarus (NBL) wurde unter Beschluss des Rates der Volkskommissare der BSSR im Jahr 1922 als Belarussische Staats- und Universitätsbibliothek der Belarussischen Staatsuniversität (BSU) gegründet. Zum Zeitpunkt der Eröffnung betrug der Bestand der Bibliothek lediglich nur 60.000 Exemplare, die von 1.100 Personen genutzt wurden. Das erste eigene Gebäude der Bibliothek war das Jubiläumshaus (russ. Юбилейный дом) in der Zakharyevskaya-Straße (russ. улице Захарьевской) welche jetzt Independence Avenue (russ. проспект Независимости) heißt. Mit Beschluss des Rates der Volkskommissare der BSSR vom 14. Mai 1926 wurde die Bibliothek aus der BSU herausgelöst und in die Belarussische Staatsbibliothek umorganisiert. 1932 wurde die Bibliothek nach V. I. Lenin benannt. Noch im gleichen Jahr erhielt die Bibliothek einen Neubau des Architekten G. Lawrow im konstruktivistischen Stil.


Zu Beginn des Jahres 1941 befanden sich im Bibliotheksbestand bereits mehr als 2 Millionen Bände und die Zahl der Leser betrug mehr als 15 tausend Menschen. Die weitere Entwicklung wurde jedoch durch den Großen Vaterländischen Krieg unterbrochen. Nach der Befreiung von Minsk waren nur 320.000 Exemplare von den zuvor mehr als 2 Millionen Bänden der Bibliothek erhalten geblieben.


Am 19. Mai 1992 wurde die Staatsbibliothek V. I. Lenin der BSSR in die Nationalbibliothek von Belarus umbenannt. Aufgrund der steigenden Anzahl der Medien war es notwendig ein neues Gebäude für die Bibliothek zu bauen. Der Entwurf des Neubaus in Form eines Rhombokuboktaeders wurde bereits Ende der 1980er Jahre vom Architekten M. K. Vinogradov und V. V. Kramarenko entwickelt und gewann schließlich im Jahre 1989 den Unionsweiten Wettbewerb. Jedoch konnte der Entwurf erst nach mehr als 15 Jahren zum Leben erweckt werden. Für den Bau der Bibliothek leistete Saddam Hussein einen Betrag von 500.000 $.


Am 2.November 2002 wurde unter Teilnahme von mehr als 5000 Spezialisten mit dem Bau der neuen Bibliothek in der Nähe des Wohnviertels Ost-1, nahe der U-Bahn-Station "Wostok", begonnen. Im Oktober 1005 erfolgte schließlich die Abnahme des ersten Komplexes inklusive den Kesselhaus mit Versorgungseinrichtungen, der Aufbereitungsanlage, den Stromversorgungssystems und der Fremdversorgung. Auch auf dem angrenzenden Gelände wurden Arbeiten durchgeführt, so dass zwischen 2016-2018 der östliche Teil des Parks für den Bau eines Parkplatzes für ein benachbartes Einkaufszentrum abgerissen wurde. Ende Dezember 2005 wurde der zweite Komplex abgenommen, welcher die Inbetriebnahme des Buchdepots, die Lesesäle, Büroräume und alle Technik und Informationssysteme sowie eines soziokulturellen Zentrums vorsah. Die Bibliothek einen multifunktionalen Konferenzsaal, ein Zentrum für Geschäftstreffen, einen Musik- und Kunstsalon, ein Museumskomplex und eine Kunstgalerie. Am 31.Mai 2006 erfolgte schließlich die Öffnung der Bibliothek für Leserinnen und Leser.


Der Umzug der Buchbestände aus sechs verschiedenen Gebäuden in das neue Bibliotheksgebäude begann am 10.Januar 2006. Um ca. 11:00 Uhr traf der erste Lastwagen mit den ersten 3t Literatur in verschiedenen Sprachen und Zeitschriften in speziellen Containern ein. Der komplette Umzug der Buchsammlungen dauerte mehrere Monate an. Als letztes wurden die seltenen Ausgaben transportiert, welche sich heute in der achten Etage der Bibliothek befinden. Am 16.Juni 2006 wurde schließlich der Neubau der Nationalbibliothek offiziell eingeweiht. an der Eröffnungszeremonie nahm unter anderem der Präsident des Landes Alexander Lukaschenko teil.